Ich bin mit der Rohfassung des ersten Teils, meines Romans fertig.
Nach 85.499 Wörtern habe ich einen ersten Schlussstrich gezogen, doch ich bin mir nicht sicher, ob ich es hierbei belassen soll. Das Ende ist ein offenes Ende. Es müsste theoretisch eine
Fortsetzung geben.
Eine liebe Kollegin, Karina Reiss, hat mir folgende Anregung gegeben:
„Also meine Ratschläge, die ich bisher bekommen habe lauten zum einen, dass man als Erstautor einen in sich abgeschlossen Roman schreiben sollte, in dem man vielleicht Möglichkeiten für eine
Fortsetzung einbaut, aber dennoch nicht als Fortsetzungsroman schreibt. Verlage haben wohl ein Problem damit, einem völlig unbekannten Autor einen Fortsetzungsroman abzunehmen.
Zum anderen sollte ein Erstlingsroman nicht zu lang werden. Auch aus dem Grund, dass Verlage in dieser Hinsicht kein zu großes Risiko eingehen wollen.
Als Richtwert kann man 90000 Wörter annehmen, also eine Spanne von 80000 bis 100000 seien vollkommen okay.
Letztendlich liegt jedoch die Entscheidung ganz allein bei dir. wenn du das Gefühl hast, dein Roman braucht noch runde 10000 bis 20000 Wörter, damit er abgeschlossen ist, dann würde ich die auch
schreiben. Auf keinen Fall würde ich versuchen ein halbherziges Ende hin zu pressen.“
Das sind doch mal ein paar Werte, an die man sich eventuell halten kann, wenn man sich sehr unsicher ist.
Karina Reiss schreibt im Übrigen in Karina´s Schreibstube: http://karinareiss.wordpress.com/
Besucht sie doch dort einmal. Ich kann es euch nur empfehlen, hier könnt ihr viele nützliche Tipps und Links bekommen. Eindeutig professioneller als ich. ;-)
Zur Zeit häufen sich ja die Romane mit mehreren Teilen, bevorzugt wird hierbei die Zahl drei, doch will ich wirklich mehr als ein Buch über diese Geschichte schreiben? Ich bin mir sehr
unsicher.
Jetzt sitze ich an der Überarbeitung.
Wie ich das mache?
Ich lese den Text laut, betone und untersuche ihn nicht nur auf inhaltliche und orthografische Fehler, sondern achte speziell auch auf den Klang und Rhythmus des Textes.
Ich bin Vielleser (man könnte auch sagen ich bin süchtig nach Büchern, jeder der mich kennt, würde diese Aussage sofort unterschreiben) und als solcher fällt es mir unheimlich schwer einen Text
schnell und flüssig aufzunehmen, der holprig, abgehackt und in verschiedenen Melodien geschrieben ist.
Was bedeutet das?
Ehrlich gesagt, weiß ich das auch nicht so genau, da ich ja noch grün hinter den Ohren bin, zumindest in Sachen Bücher schreiben. Ich handele hier mehr nach meinem Bauchgefühl. Was würde mir
gefallen? Was würde ich gerne hören? Klar könnte ich jetzt auch versuchen euch hier irgendwelchen hochtrabenden Fachjargon um die Ohren zu schmeißen, aber ich denke dafür gibt es schon genügend
Fachliteratur, von erfahreneren Autoren.
So verbringe ich nun die Abende damit, leise vor mich hinzumurmeln und an dem Text zu feilen.
Ich bin auf Facebook in einer Gruppe mit dem Namen Buchstabenjunkies, im übrigen eine wundervolle Zusammensetzung von wundervollen Menschen, die immer wieder jedem Einzelnen, auch die
merkwürdigsten Fragen beantworten. Von hier aus liebe Grüße an alle.
Jedenfalls kam dort die Frage auf, wie andere Autoren eine Überarbeitung ihres Manuskripts machen. Die meisten drucken nach dem ersten Durchgang am Rechner alles aus. Beidseitig in kleiner
Schrift und mit Rand, damit nicht all zu viele Bäume hierfür sterben und auch der finanzielle Aspekt berücksichtigt wird. Nun ab zu einem Testleser des Vertrauens, der dann zwischen den Zeilen
auch mal etwas schreiben und verbessern kann.
Wenn der Blätterwald wieder da ist, geht man alles nochmal durch, beachtet dabei die Notizen und kann eventuell mit einem andersfarbigen Stift, weiter dazuschreiben und korrigieren.
Fertig? Gut, wieder an den Rechner und überarbeiten.
Ob das die richtige Vorgehensweise ist? Keine Ahnung, hört sich aber gar nicht so schlecht an, finde ich, denn jetzt kann man den Roman gleich auf mehrere Leser loslassen und sehen, bzw. hören,
was die dazu zu sagen haben.
Bibber, Bibber......
Aber soweit bin ich noch nicht.
Einer von Euch?
5.August 2013
Ich habe noch einen weiteren tollen Tipp erhalten:
Schriftgröße und Stil verändern, dann sollen einem auch wieder andere Fehler ins Auge fallen.
Und dann habe ich jetzt mein Buch auf den EBookReader überspielt und siehe da, plötzlich sehe ich Sachen, die ich vorher mehrmals überlesen habe.
Also am Reader lesen und zeitgleich den PC anhaben und evtl. Fehler gleich korrigieren.
LG an alle
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Tanja Neise (Sonntag, 19 Juli 2015 21:51)
Jo Berger (Besucher)
http://joberger.blogspot.de
Sonntag, 04. Aug, 2013 @ 16:13:45
Schöner Artikel :) Ja, auch ich drucke aus. Aber vorher gehe ich 1. Rechtschreibprüfung durch (der Mistkäfer findet aber leider nicht alles ;-) ) Ich schreibe mit Papyrus Autor. Der bietet mir div. Tools wie das überprüfen der Adjektive, Wortwiederholungen, Grammatik, Füllwörter, Phrasen. Wird alles überprüft. Dann wirds gedruckt und gelesen, notiert, gestrichen, verbessert, .... Dann am PC umgesetzt. Dann bekommen es zwei, drei, vier Bekannte als Datei. Diese Anregungen werden wieder umgesetzt und ich wundere mich, warum ich den einen oder anderen offensichtlichen Schreibfehler nicht gefunden hatte...
Dann geht Manuskript an meine Lektorin (ja, erst jetzt). Und die findet wieder tausend Dinge, die ich und andere übersehen haben.
Danach lasse ich es eine Woche liegen und lese es nochmal laut durch, und ... finde immer noch Fehler. Herrjeh, die verstecken sich und kommen nur noch, wenn sie Sauerstoff brauchen.
Ja, das ist der aufwändige Teil, der weniger Spaß macht. :)
Liebe Grüße
Jo
Tanja Neise (Sonntag, 19 Juli 2015 21:53)
Sonntag, 04. Aug, 2013 @ 16:55:07
Liebe Jo,
vielen Dank für dein Kommentar. Ja, es ist schon merkwürdig, wie viele Fehler sich in einem fehlerlosen ;-) Text verstecken. Und ich sehe es auch so, dass dieser Teil des Schreibens weniger Spaß macht, ermüdend und ernüchternd nach anfänglicher Euphorie (da man es geschafft hat) schockiert es mich doch, was ich da teilweise zu "Papier" gebracht habe.
Es wäre schön seinen eigenen Text einmal unbefangen lesen zu können, ihn jungfräulich auf sich wirken zu lassen, aber das geht natürlich nicht.
Sei lieb gegrüßt
Tanja
Tanja Neise (Sonntag, 19 Juli 2015 21:56)
EureLuise Pro
http://EureLuise.blog.de
Sonntag, 04. Aug, 2013 @ 17:59:43
Ich versuche mich an einer epischen Geschichte.
Hier im Blog schreibe ich spontane Sachen. Schon dabei finde ich immer wieder verflixte Fehler. Da gibt es Gott sei Dank die Möglichkeit der VORSCHAU.
Ich schließe mich Jo Berger an. Ausdrucken ist auch gut geeignet, um Rechtschreib-, Ausdruck- oder Inhaltsprobleme zu entdecken. Zum Beispiel lese ich einen Text am Bildschirm und halte den für richtig. Wenn ich diesen gleichen Text dann ausgedruckt vor mir habe, entdecke ich plötzlich, dass ein ganzes Wort fehlt.
Verdammt! :-(
Tanja Neise (Sonntag, 19 Juli 2015 21:56)
Montag, 05. Aug, 2013 @ 22:13:10
Hallo EureLuise,
danke für dein Kommentar. Ich denke ausdrucken ist eindeutig ein guter Tipp, da man doch viel mehr wahrnimmt.
LG